Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Grabstätte Staudinger auf dem Johannisfriedhof (Mai 2018)

Die Grabstätte des bedeutenden Entomologen Dr. Otto Staudinger (1830-1900) befand sich bis vor kurzem in einem erbarmungswürdigen Zustand. Lediglich stark korrodierte Schmetterlinge am Ziergitter erinnerten daran, dass hier einer der bedeutendsten Schmetterlingsforscher des 19. Jahrhunderts seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Mit Zuschüssen der Landeshauptstadt Dresden und vielen privaten Spenden konnte eine Restaurierung stattfinden die mit der Bepflanzung durch unseren Freundeskreis einen vorläufigen Abschluss erfuhr.

Den Abschluss aller Arbeiten feierten wir am 5. Mai 2018!

45 Besucher, darunter direkte Nachkommen Otto Staudingers, versammelten sich um 15 Uhr in der Feierhalle auf dem Johannisfriedhof und wurden von der Leiterin der Friedhofs, Frau Beatrice Teichmann, herzlich empfangen. In ihren einleitenden Worten zitierte sie aus dem Tierskizzenbüchlein von Helmut von Cube (1907-1979) einen Text über den Schmetterling. Dies tat sie auch in Gedenken an Frau Christine Spitzhofer, Gründungsmitglied unseres Freundeskreises, die im vergangen Jahr verstorben ist.

Frau Ute Hartung, Mitglied des Freundeskreises referierte anschließend über ihren Vorfahren Otto Staudinger, über den sie in den letzten Jahren viel Material gesammelt und geforscht hat. Im Mittelpunkt ihrer Ausführung stand Otto Staudinger als Mensch, Familienvater und Firmenchef. In einem einstündigen Vortrag machte sie die Zuhörer anhand vieler authentischer Dokumente mit dem Leben Otto Staudingers bekannt.

In der sich anschließenden Pause konnten sich die Anwesenden unter anderem an verschiedenen Schmetterlingsplätzchen laben.

Im zweiten Teil machte Dr. Mathias Nuß von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden, unsere Gäste mit dem wissenschaftlichen Werk Otto Staudingers bekannt. Er trug eine der größten Privatsammlungen seiner Zeit zusammen, die sich heute im Berliner Naturkundemuseum befindet und die Berliner Sammlung damit zu einer der bedeutendsten der Welt machte! Außerdem publizierte er eine umfassende Fachliteratur und entdeckte mehrere tausend neue Schmetterlingsarten. Staudinger öffnete sich sehr früh in seinem wissenschaftlichen Denken der Evolutionstheorie, was seinerzeit im Dresdner Wissenschaftsbetrieb doch für Irritationen sorgte.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die restaurierte Grabstätte aufgesucht und Frau Teichmann dankte allen daran Beteiligten sehr herzlich!

(Fotos M. Kaden)