April 2019
Grabstätte Serre auf dem Trinitatisfriedhof
Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte von Friederike und Friedrich Anton Serre befindet sich im Quartier ID unmittelbar hinter dem Verwaltungsgebäude. Sie ist im offiziellen Friedhofplan unter der Nummer 10 verzeichnet.
Friedrich Anton Serre (* 28. Juli 1789 in Bromberg (heute Bydgoszcz in Polen); † 3. März 1863 in Dresden) war ein preußischer Major, der in den Freiheitskriegen gegen Napoleon teilnahm und nach 1813 Adjutant des Militärgouverneurs für Sachsen, General von Gaudy, war. In Dresden lernte er seine künftige Frau, Friederike Hammerdörffer (* 28. April 1800 in Dresden; † 7. August 1872) kennen, die er 1817 heiratete. Das Paar erwarb 1819 das Gut Maxen südlich von Dresden. Serres waren Wohltäter. So richteten sie gemeinsam mit dem Maxener Pfarrer August Ludwig Fränzel eine Waisenkolonie für Dresdner Kinder ein. Anton Serre wurde 1844 der erste Vorsitzende des 1839 gegründeten Tierschutzvereins für Dresden und Umgebung.
Serres führten ein offenes Haus. Zu ihren regelmäßigen Gästen zählten beispielsweise Ludwig Tieck (1773-1853), Hans Christian Andersen (1805-1875 und Clara und Robert Schumann (1819-1896 bzw. 1810-1856). Der javanesische Prinz und Maler Raden Saleh Syarif Bustaman (1811-1880) war zwischen 1839 und 1849 Gast auf Maxen. An ihn erinnert heute noch das „Blaue Häusel“.
Vor allem die Förderung mittelloser Künstler und ihrer Angehörigen lagen den Serres am Herzen. Sie gründeten zu diesem Zweck die Tiedge-Stiftung (benannt nach dem Dresdner Dichter Christoph August Tiedge (1752-1841) und engagierten sich für die seit 1859 bestehende Schiller-Stiftung. Beiden wohltätigen Einrichtungen stifteten sie etwa 450 000 Taler zu, die sie durch von ihnen initiierte „Schillerlotterie“ einnahmen.
(Fotos M. Kaden)