April 2024

Grabstätte Seyffarth auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

Die verwaiste Ruhestätte von Johann Wilhelm Seyffarth befindet sich im historischen Grabfeld III K in direkter Nachbarschaft zur Feierhalle des Trinitatisfriedhofes. Der königlich-sächsische Hof-Gürtler, Ritter und Inhaber mehrerer Orden wurde am 19. März 1794 geboren und verstarb am 20. März 1842 in Dresden.

Johann Wilhelm Seyffarth und seine Nachfahren haben die sächsische Gürtler- und Knopfindustrie mitgeprägt. Seine Gesellenwanderschaft von 1811 bis 1814 führte ihn bis nach Wien. Dort wurde er Mitglied der Wiener Kunstakademie. Man kann davon ausgehen, dass er auf dem Rückweg nach Dresden im damaligen nordböhmischen Metallknopfzentrum Peterswald, heute Petrovice, prägende Erfahrungen sammeln konnte. Er beschäftigte sich danach intensiv mit der Konstruktion und Anfertigung von für die Gürtel- und Knopfherstellung notwendigen Werkzeugen und Maschinen. Einer seiner Hauptkunden war die sächsische Armee.

Nebenbei verfeinerte er sein Wissen im Zeichnen und Modellieren an der „Kunst- und Industrieschule der königlichen Akademie der Künste“ in Dresden. Offensichtlich erfolgreich, denn 1818 durfte er im Rahmen einer dortigen Kunstausstellung ein in Stahl geschnittenes Bronzeportrait Seiner Königlichen Majestät von Sachsen präsentieren. Sein 1817 hergestelltes Luthermedaillon wurde vom Direktor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, Herrn Johann Gottfried Schadow, mit einem „ausgezeichneten Lob“ bedacht.

Text H. Richter, Foto M. Kaden