August 2020

Grabstätte Simon auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

Die Grabstätte von Marie Simon befindet sich im Quartier II an der Mauer zu Quartier I.

Die Sorbin Marie Simon, geb. Jannasch (* 26. August 1824 in Doberschau; † 21. Februar 1877 in Loschwitz) wuchs in der Oberlausitz nahe Bautzen auf. In der Volksschule in Gnaschwitz erlernte sie die deutsche Sprache und ging als junge Frau nach Dresden, wo sie zunächst mit ihrem Ehemann ein Wäschegeschäft am Altmarkt betrieb. Ihre eigentliche Bestimmung sah sie aber im sozialen Bereich, und hier speziell in der Krankenpflege. Das notwendige Wissen eignete sie sich autodidaktisch an. Sie wurde Mitglied im 1867 gegründeten Albert-Vereins des Roten Kreuzes, der es sich unter anderem zur Aufgabe machte, Kranke und Verletzte in kriegerischen Handlungen zu bergen und zu versorgen. So waren im Deutsch-Französischem Krieg 1870/1871 16 Albertiner-innen aus Dresden, unter ihnen Marie Simon, auf den Schlachtfeldern unterwegs. Nach dem Krieg baute sie in Dresden die systematische Ausbildung von Krankenpflegekräften auf. Ihr Verdienst ist es, dass diese Tätigkeit als Beruf anerkannt wurde.

Marie Simon wurde für ihr Lebenswerk geehrt. Sie erhielt unter anderem den Sidonien-Orden und in Loschwitz wurde eine Straße nach ihr benannt. Ab dem Jahr 2014 wird der Marie-Simon-Pflegepreis verliehen.

Foto M. Kaden