August 2022

Grabstätte Kunitz auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

Die Grabstätte Kunitz befindet sich im Quartier III an der Mauer zu Quartier I.

Heinrich Eduard Kunitz (* 11. Juli 1809 in Querfurt; † 13. November 1862 in Dresden) war ab 1841 königlich sächsischer Schäfereidirektor. Schafzucht spielte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die sächsische Wirtschaft eine herausragende Rolle, war doch die Wolle der hier gezüchteten Rassen international begehrt und wurde hoch bezahlt. Die Schäfereien mit den „Staatsherden“ dieser Zeit, beispielsweise in Stolpen, Lohmen und Pillnitz, unterstanden dem königlich sächsischen Schäfereidirektor. Kunitz war ein ausgesprochener Fachmann auf diesem Gebiet und oft konsultierter Experte für Schafzucht und Schafwolle. Auf der Versammlung deutscher Land- und Forstwirte 1843 in Altenburg stellt er beispielsweise seine „Woll-Muster-Karte“ – ein überaus nützliches Werk für die Klassifizierung und Bewertung von Wollsorten vor. Sein Sohn, Heinrich August Friedrich (1844 – 1889), der gleichfalls in der Grabstätte beigesetzt wurde, übernahm nach dessen Tod sein Amt. Das kleine Lamm Gottes über dem Kreuz weist auf die Profession der hier Beigesetzten hin.

Wir danken Herrn Tobias Kunitz, der uns auf diese Grabstätte aufmerksam machte.

Foto M. Kaden