Dezember 2015
Grabstätte Fiedler auf dem Trinitatisfriedhof
Auswahlkriterium: Historie
Wenn auf einem Grabstein steht: „Du warst ein Segen…“ dann macht das schon neugierig auf die Geschichte, die dahinter steckt.
In diesem Grab ruht der geheime Medizinalrat Carl Ludwig Alfred Fiedler (* 5. August 1835 in Moritzburg; † 2. Juni 1921 in Dresden), Mediziner und Leiter des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt von 1869 bis 1901. Nach seinem Studium in Leipzig arbeitete er zunächst als Assistenzarzt an der Medizinischen Universitätsklinik Rostock. 1861 wurde er Assistenzarzt in der Inneren Abteilung des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt, später arbeitete er als Pathologe. In dieser Zeit baute er u. a. die pathologisch-anatomische Präparatesammlung aus und ließ einen anatomischen Atlas für Schüler und Studenten zeichnen.
1869 übernahm er die Innere Abteilung des Krankenhauses Friedrichstadt. Sein Wirken als Mediziner und Forscher war erfolgreich. So erkannte Alfred Fiedler zum Beispiel die Morphiumsucht, beschrieb die Fiedlersche Myokarditis (Herzkrankheit), führte Forschungen zur Trichinenkrankheit fort, publizierte und wirkte aktiv in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften.
1892 erwarb Alfred Fiedler ein Grundstück in der Oberlößnitz und errichtete dort ein Heim für Lungenkranke. Im Gedenken an ihn wurde dieses Gebäude Fiedlerhaus, der angrenzende Arm des Tautzschenbaches Fiedlerbach und der Grund des Kerbtales in Fiedlergrund umbenannt. Die Errichtung weiterer Heilstätten in Kleinwachau, Albertsberg und Carolagrün bei Auerbach im Vogtland für die Betreuung epileptischer oder Lungenkranker unterstützte er maßgebend.
Am 30.04.1894 wurde Alfred Fiedler zum Ehrenbürger von Dresden ernannt.
Im Jahre 2009 entschloss sich der Lions Club Dresden, das Grab zu sanieren. Mit der gespendeten Summe von 1.000 € konnte der Stein gereinigt und die Inschrift rekonstruiert werden. Die Friedhofsverwaltung übernahm die Neubepflanzung.