Februar 2019

Grabstätte Nicolai auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

 

Die Grabstätte des Architekten Hermann Nicolai befindet sich im Quartier II H und ist im offiziellen Friedhofplan unter der Nummer 33 verzeichnet.

Georg Hermann Nicolai (* 10. Januar 1811 in Torgau; † 10. Juli 1881 in Bodenbach – heute Stadtteil von Děčín, Tschechische Republik) studierte von 1829 bis 1832 an der Dresdner Kunstakademie Architektur und ging dann nach Bayern, Italien, Griechenland und in die Türkei. Im Jahr 1842 wurde er Hofbaumeister in Hessen. Nach der gescheiterten Revolution im Jahr 1849 und der Flucht Gottfried Sempers aus Sachsen wurde Nicolai 1850 als Professor für Baukunst an die Kunstakademie in Dresden berufen. Damit verbunden war die Mitgliedschaft im akademischen Rat.

Vom Baustil her blieb Nicolai dem Neorenaissancestil Sempers treu – ja man spricht sogar von einer Semper-Nicolai-Schule. Als sein Hauptwerk gilt die Struve-Villa an der Prager Straße (heute Wiener Straße 33), die 1945 zerstört wurde. In Striesen wurde eine Straße nach Nicolai benannt.

Interessant ist auch das Grabmal an sich, welches von Ernst Sommerschuh (1844-1905) und Gustav Adolph Rumpel (1844-1904) entworfen wurde. Es trägt die Inschrift „Dem verehrten Meister – die Schüler und Freunde“ und wurde aus Meißner Granit und Lausitzer Mikrogabbro gearbeitet. Das Medaillon schuf der Bildhauer Ernst Hähnel (1811-1891).

(Fotos M. Kaden)