Freundeskreis intern (Juli 2021)

Bildungsfahrt nach Grimma und Wurzen am 11. Juli 2021

Die Ziele unserer diesjährigen Exkursion haben wir aus dem Vorjahr übernommen – damals war ja an so etwas kaum zu denken. Umso erfreuter waren wir, dass wir auf beiden Friedhöfen willkommen geheißen und fachkundig geführt wurden.

Der Friedhof der ev.-luth. Kirchgemeinde Grimma feierte im Jahr 2017 sein 475 jähriges Bestehen. Er war nach der Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen im Jahr 1539 einer der ersten geplanten Friedhöfe außerhalb des Stadtinneren und erfuhr in seiner Geschichte mehrere Erweiterungen. Der Friedhofssatzung entsprechend handelt es sich um einen Heckenfriedhof.

Die Friedhofsverwalterin (die neben dem Grimmaer mehr als 40! andere Friedhöfe in der Region betreut), Frau Silke Brück, nahm sich für uns Zeit und es entspann sich während der mehr als zweistündigen Führung eine rege Diskussion zu verschiedenen, friedhofsrelevanten Themen wie Baumschutz, Denkmalschutz, Unterhaltungsarbeiten, Grabarten, Verwaltung, u.s.w. Während der Friedhofsrunde gab es natürlich auch interessante Entdeckungen – der lesende Jüngling zum Beispiel, der immer mit Blumen geschmückt wird oder ein feines Wandgrabmal, welches sich hinter Efeu und anderem Grün „versteckt“ hat.

Höhepunkt unseres Besuches in Grimma war die Besichtigung der Begräbniskirche mit dem Nikolausaltar, der höchstwahrscheinlich aus der Cranach-Schule stammt. Es handelt sich um einen Wandelaltar und Silke Brück war so freundlich, uns diesen bis zur letzten Tafel vorzustellen.

Unsere verdiente Mittagspause verbrachten wir mit ausgezeichnetem Essen auf der Terrasse des Restaurants Raffinesse direkt an der Mulde.

Das zweite Ziel des Tages war Friedhof in Wurzen, der gleichfalls der ev.-luth. Kirchgemeinde gehört. Er wurde 1887 eingeweiht und bietet damit interessante Vergleichsmöglichkeiten zu unserem Johannisfriedhof.

Freundlich wurden wir am Nachmittag durch den Friedhofsverwalter, Herrn Paul Schütz, begrüßt und zunächst zur gleichfalls 1887 errichteten Friedhofskapelle, mit einer für die damalige Zeit, vor allem im Inneren, interessanten Architektur geführt.

Anschließend ging, trotz einsetzendem Regen, durch die verschieden Quartiere. Eine Besonderheit dieses Friedhofes sind relativ große Grabstätten, die noch von intakten Metallzäunen umgeben sind.

Und auch was die Bildhauerkunst betrifft, machten wir interessante Entdeckungen.

Wir besuchten ein geschlossenes Gräberfeld, welches irgendwann einmal zu einem Park umgestaltet wird. Der Wurzener Friedhof ist ein grüner – eine wahre Oase.

Wir bedanken uns herzlich für die uns geschenkte Zeit und die vielen guten Gespräche bei Frau Silke Brück aus Grimma und Herrn Paul Schütz aus Wurzen.

Fotos J. Lange, D. Krause, M. Kaden