Frühjahrsempfang (April 2019)

Frühjahrsempfang am 7. April 2019

Es war nun schon der fünfte Frühjahrsempfang für unsere Freunde und Förderer – mehr als 110 Besucher konnten wir an diesem Nachmittag begrüßen! Darüber haben wir uns sehr gefreut! Nach der Begrüßung durch Frau Beatrice Teichmann wurde durch Herrn Martin Kaden ein Rückblick auf die Aktivitäten des Freundeskreises gegeben. Diese sind in der Rubrik Rückblicke auf dieser Internetseite dokumentiert.

Das Thema unseres Frühjahrsempfangs lautete „Freimaurerei in Dresden – eine Spurensuche auf dem Trinitatisfriedhof. Der Referent, Herr Steinbildhauer Elmar Vogel – Meister vom Stuhl der Freimaurerloge Zum Goldenen Apfel im Orient Dresden, hielt einen interessanten und lebendigen Vortrag zu diesem besonderen Thema der Dresdner Stadtgeschichte.

Die Logen, die vor allem im 18. und 19. Jahrhundert eine rege, von den freimaurerischen Idealen der Toleranz und Menschenliebe, der Geistes- und Gewissensfreiheit geprägte Tätigkeit entfalteten, wurden im Dritten Reich verboten und mussten sich im August 1935 auflösen. Nach 1945 verhinderte die Behörden der DDR eine Wiederbelebung des Logenlebens. Erst im November 1991 nahm die 1738 gegründete Loge „Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute“ ihre Arbeit erneut auf und 1998 dann die Loge „Zum goldenen Apfel“, die 1776 in Wildenfels gestiftet worden war und ihren Sitz 1781 nach Dresden verlegt hatte.

Elmar Vogel gab zunächst einen Abriss der Geschichte der Freimaurerei, die ihre Ursprünge in den Bauhütten der Kathedralen des Mittelalters besitzen. Die eigentliche Freimaurerei wurde dann am Johannistag des Jahres 1717 in London begründet und fasste schnell in der Zeit der Aufklärung auf dem europäischen Kontinent Fuß – natürlich auch in Sachsen und Dresden. Beispielhaft machte Elmar Vogel mit Dresdner Persönlichkeiten bekannt, die der Freimaurerei anhingen: Friedrich August Graf von Rutowski (1702-1764), Aloys Friedrich Graf von Brühl (1739-1793), Joseph Friedrich Freiherr zu Racknitz (1744-1818), Johann Gottlieb Naumann (1741-1801), Christian Gottfried Körner (1756-1831), Carl August Böttiger (1760-1835), Karl Friedrich Christian Krause (1781-1832), Wilhelm Gotthelf Lohrmann (1796-1840), Johann Andreas Schubert (1808-1870), Gottfried Semper (1803-1879). Des Weiteren ging er auf die Standorte der Logen in Dresden und die freimaurerische Wohlfahrtspflege ein.

Zu den Dresdner Freimaurern, die auf dem Trinitatisfriedhof ihre letzten Ruhestätten gefunden haben gehören u. a. der Schriftsteller und Opernregisseur Karl Gottfried Theodor Winkler (Synonym: Theodor Hell, 1775-1856), der Maler und Zeichner Christian Leberecht Vogel (1759-1816), der Graphiker und Porträtmaler Ferdinand von Rayski (1806-18900), der Offizier und Wohltäter Alexius Adamowitzsch von Olsufieff (1763-1838) und der Major und Mäzen Friedrich Anton Serre (1797-1863).

Den Vortrag umrahmte in gewohnter Professionalität Christian Mögel mit Klaviermusik – natürlich von Freimaurern! Und so erklangen Stücke von Johann Gottlieb Naumann und Wolfgang Amadeus Mozart.

Nach der wohlverdienten Kaffeepause – ein herzlicher Dank an die vielen fleißigen Helfer – führte dann Elmar Vogel, gelegentlich unterstützt durch die Herren Bernd Beyer und Christian Mögel, zu „Freimaurergräbern“ auf dem Trinitatisfriedhof und machte nochmals mit den Biographien der hier Beigesetzten, aber auch mit freimaurerischer Symbolik bekannt.

Fotos H. Richter und M. Kaden