Januar 2017
Grabstätte Ahrenfeldt auf dem Johannisfriedhof
Auswahlkriterium: Künstler und Material
Die Grabstätte der Familie Ahrenfeldt befindet sich unmittelbar am Verbindungstor zum Städtischen Urnenhain.
Die Grabanlage Ahrenfeldt ist ein monumentales Wandgrabmal dar welches durch eine zwei Meter hohe Engelsfigur dominiert wird. Die Grabstätte wurde durch das renommierte Dresdner Architekturbüro Giese & Weidner geplant. Die Engelsskulptur schuf Robert Diez. Robert Diez (1844-1922), ein Schüler von Johannes Schilling (1828-1910), war Professor an der Dresdner Kunstakademie. In Dresden kann man noch einige Werke von ihm bewundern. Bekannt sind vor allem die Brunnen „Stürmische Wogen“ und Stille Wasser“ am Albertplatz sowie der Gänsediebbrunnen in der Nähe der Kreuzkirche. Auf dem Johannisfriedhof gibt es drei Grabmäler, an deren Gestaltung Diez beteiligt war – die Grabstätte von Felix Schweighöfer, die Grabstätte von Georg Treu und die der Familie Ahrenfeldt. Den Engel der letztgenannten Grabanlage fertigte er 1894 aus einem Stück in den Steinbrüchen von Laas (Lasa) in Südtirol. Der Marmor, der dort seit der römischen Antike in einer Höhe von etwa 2000 m NN abgebaut wird, ist fein- bis kleinkörnig und in den besten Qualitäten von reinweißer Farbe. Die Kleinkörnigkeit bewirkt jedoch auf den bearbeiteten „glatten“ Flächen dennoch ein Relief, welches gute Bedingungen für die Ablagerungen von Schmutzpartikeln aus der Luft und Algen bildet. In den letzten Jahren konnte man beobachten, dass, die Figur immer mehr „nachdunkelte“. Die Wand wurde aus Lausitzer Mikrogabbro gearbeitet, die Gruftabdeckung und Stelen der Grabeinfassung aus Lausitzer Granodiorit („Lausitzer Granit“).
Informationen zum Leben und Werk von Robert Diez findet man in folgender Publikation:
Knüppel, Ernst-Günter (2009): Robert Diez. Bildhauerkunst zwischen Romantik und Jugendstil. – 336 S., Leipzig (Leipziger Universitätsverlag).
ISBN 978-3-86583-355-6
- 2009
- 2015
- 2016
(Fotos J.-M. Lange und M. Kaden)