Januar 2018

Grabstätte Bertram auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

 

Die Grabstätte Bertram befindet sich im Quartier 5L und ist im offiziellen Plan des Friedhofs unter der Nummer 111 zu finden. Die Grabstätte wurde aus fossilführendem Kalkstein, dem so genannten Fränkischen Muschelkalk, errichtet

Max Richard Eduard Bertram (* 1. Juli 1849 in Potsdam; † 9. Juni 1914 in Blasewitz) begann als 17-Jähriger eine zweijährige Gärtnerlehre in der königlich preußischen Hofgärtnerei des Schlosses Charlottenhof in Potsdam-Sanssouci. Danach bildete er sich an der Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam weiter. Hier wurde er mit den gartenkünstlerischen Gestaltungsprinzipien von Peter Joseph Lenné (1789–1866) und Gustav Meyer(1816–1877) vertraut gemacht, die für sein eigenes Wirken stets von großer Bedeutung waren. Seine erste Stelle als Assistent des Hofgärtners Hermann Sigismund Neumannvon Schloss Albrechtsberg in Loschwitz bei Dresden trat er 1870 an. Neumann, der den Blasewitzer Waldpark entwarf, vermittelte Bertram eine Stelle als technischer Beamter in der Waldparkverwaltung. Nach Neumanns Tod im Jahr 1880 übernahm er die Leitung des Blasewitzer Waldparks. 1883 eröffnete Max Bertram am Schillerplatz sein „Bureau für Gartenkunst – hier entstanden in der Folge mehr als 200 Projekte, die hauptsächlich in Sachsen verwirklicht wurden. Zu nennen sind beispielsweise die Gärten und Plätze der neu geschaffenen Dresdner Albertstadt, der Neue Annenfriedhof in Dresden-Löbtau und viele Privatgärten. Er war hauptverantwortlich für die ersten drei Internationalen Gartenbauausstellungen in Dresden (1887, 1896 und 1907). Im Jahr 1892 wurde Bertram zum künstlerischen Beirat des sächsischen Königs Albert (1828–1902) ernannt und damit verantwortlich für die privaten königlichen Gärten in Sybillenort/Schlesien (Szczodre) und Dresden-Strehlen.

Das Schaffen Max Bertrams wurde hoch geehrt. 1893 wurde er zum Königlich Sächsischen Gartenbaudirektor ernannt und er war unter anderem Träger des Ritterkreuzes des sächsischen Albrechtordens.

Max Bertram war mit Johanna, geborene Schlössing (* 6. Oktober 1851 in Mannheim; † 19. April 1923 in Dahlen) verheiratet. Der gemeinsame Sohn Eduard (* 27. August 1879 in Blasewitz; † 6. Juli 1948 in Dahlen) trat beruflich in die Fußstapfen seines Vater. Er war Dipl. Landschaftarchitekt und übernahm nach dem Tode seines Vaters das Büro in Blasewitz. Auch er fand im Familiengrab auf dem Johannisfriedhof seine letzte Ruhe.

Eine schöne Würdigung Max Bertrams erschien anlässlich seines 165. Geburtstages – Henrike Schwarz (2015): Zum 165. Geburtstag des Königlich Sächsischen Gartenbaudirektors Max Bertram. – Mitteilungen des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsens, Jahrbuch 2014: 113-115, Dresden.

(Fotos M. Kaden)