Januar 2021
Grabstätte Ilgen auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte Ilgen befindet sich im Quartier 3I direkt neben der Kapelle.
Friedrich Hermann Ilgen (* 22. Juli 1856 in Wurzen; † 15. April 1940 in Dresden) war Apotheker und Geschäftsmann. Seit 1882 besaß er die Apotheke in Kötzschenbroda und stellte dort erfolgreich ein Ratten- und Mäusegift her. Der Verkauf brachte ihm ein beträchtliches Vermögen und den Spitznamen „Mäusetod“ ein. In den 1890er Jahren verkaufte er die Apotheke und zog nach Dresden, wo er sich Immobiliengeschäften widmete. Das Relief des Kaiserpalastes am Pirnaischen Platz am Grabmal, welches er als Geschäftshaus bauen ließ, erinnert daran. Das Grabmal wurde vom berühmten Bildhauer Hans Hartman-MacLean (1862–1946) geschaffen, der auch an der künstlerischen Gestaltung des Kaiserpalastes beteiligt war.
Ilgen war in der bürgerlichen Gesellschaft als Förderer kultureller, sozialer und vor allem sportlicher Projekte etabliert. Auf ihn geht beispielsweise die 1937 eröffnete Ilgen-Kampfbahn, das heutigen Rudolf-Harbig-Stadion, zurück. Sein Wirken wurde anerkannt und geehrt. Er war Ehrensenator der Technischen Hochschule Dresden und der Universität Leipzig sowie Ehrenbürger und Domherr in Wurzen. Dort initiierte er ab 1930 die Neugestaltung des Dominneren, für die er den Dresdner Bildhauer Georg Wrba (1872–1939) gewinnen konnte. In Dresden erinnert die repräsentative Ilgen-Villa an der Loschwitzer Straße an ihn.
(Foto M. Kaden)