Juli 2019
Grabstätte Mamczinski auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: verwendete Gesteinsart
Die Wandgrabstätte des Tabakwarenfabrikanten Alfred August Joseph Mamczinski und seiner Familie befindet sich an der Friedhofsmauer gegenüber dem Schulcampus Tolkewitz.
Die Grabanlage, gehalten im Jugendstil, wurde vom Architekten und Bildhauer Ernst Hottenroth (1872–1908) entworfen und im Jahr 1908 errichtet. Sie wird von einer nach innen gewölbten Wand und einer Rundbank dominiert.
Zentral in die Wand ist eine Bronzenische integriert, die den Namen der Familie trägt und von musizierenden Kindern sowie einem Feston aus Weinreben und dazwischen arrangierten Muscheln und Schnecken geschmückt wird.
Für die Wand und das Rondell wurde Granodiorit aus der Lausitz verwendet. Das Gestein, welches fälschlich oftmals als Lausitzer Granit bezeichnet wird, besteht aus Plagioklas, wenig Kalifeldspat, Quarz und Glimmer (oft Biotit). Der allgemeine Farbeindruck ist grau. Häufig treten dunkle Flecken auf, die Reste von Nebengesteinen darstellen. Im Verlauf seiner Verwitterung gibt der Biotit Eisenverbindungen ab, die man als gelbliche Fahnen und Flecken auf den Gesteinsoberflächen wahrnimmt.

Lausitzer Granodiorit wurde in zahlreichen Steinbrüchen in der Oberlausitz gewonnen. Eine genaue Zuordnung der verwendeten Werksteine zu einem bestimmten Steinbruch ist nicht möglich.
(Fotos M. Kaden)