März 2017

Grabstätte Spreckels auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: verwendetes Gesteinsmaterial

 

Die Grabstätte Spreckels befindet sich unmittelbar an der Mauer zum Städtischen Urnenhain auf der zur Elbe hinlaufenden Seite.

Die Besonderheit dieses Wandgrabmals ist in den verwendeten Gesteinen zu finden. Verarbeitet wurden ausschließlich sächsische Werksteine.

Rochlitzer Rhyolithtuff und Lausitzer Mikrogabbro sind die hauptsächlich verwendeten Gesteinsarten. Das Wandgrabmal ist dreigeteilt. Der Mittelteil ist stelenartig, die dem rötlichen Rhyolithtuff vorgesetzte geschliffene dunkle Platte aus Mikrogabbro verjüngt sich nach oben. Die beiden Seitenteile, jeweils mit zwei Säulen und gegen die Nachbargrabstätten begrenzenden Stelen, bilden einen optisch reizvollen Kontrast zu den an der Rückwand eingesetzten Tafeln aus dem dunklen Mikrogabbro. Diese werden durch einen Streifen aus rotem Meißner Granit gegliedert. Das gesamte Ensemble wird durch ein Triglyphenfeld und im Mittelteil durch eine gerundete Bekrönung nach oben abgeschlossen. Im Bereich des Gesimses leitet ein aus Rhyolithtuff gearbeiteter Kranz mit Palmwedeln zum Gruftdeckel aus Lausitzer Mikrogabbro über. Der Sockel von Gruft und Grabmal besteht aus Lausitzer Granodiorit. Das Vorgärtchen wird durch eine Balustrade begrenzt, die durch ein schlichtes schmiedeeisernes Geländer erhöht wird. Die Flächen neben der Gruftplatte sind mit Keramikplatten ausgelegt.

Aus den Friedhofsakten geht hervor, dass ein Wettbewerb für die Gestaltung dieses Grabmales stattfand. Der Siegerentwurf wurde umgesetzt, wofür in den Akten „rother Rochlitzer Porphyr“ ausdrücklich erwähnt wird. Leider sind die Namen von Architekt und Ausführendem nicht überliefert.

(Fotos J.-M. Lange)