März 2019

Grabstätte von Seidlitz auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

 

Die Grabstätte des Kunsthistorikers Woldemar von Seidlitz befindet sich an der Hauptallee in der Nähe der Grabstätte Bellingrath.

Woldemar Eduard von Seidlitz (* 1. Juni 1850 in St. Petersburg; † 16 Januar 1922 in Dresden) studierte in Dorpat (heute Tartu, Estland) und in Heidelberg Nationalökonomie sowie in Leipzig Kunstgeschichte. Im Jahr 1879 trat er seine erste Stelle im musealen Bereich als Direktorial-assistent im Berliner Kupferstichkabinett an. Bereits 1885 berief man von Seidlitz als vortragenden Rat in die Generaldirektion der Königlichen Sammlungen für Wissenschaft und Kunst in Dresden. Diese, einem Generaldirektor entsprechende Stelle behielt er bis zur Auflösung der Direktion im Jahr 1918. Vor allem der Gemäldegalerie und dem Kupferstichkabinett galt seine Aufmerksamkeit und er stärkte das Ansehen der Dresdner Sammlungen durch eine rege Publikations- und Ausstellungstätigkeit. Er gehörte zu den Gründungsvätern des Dresdner Museumsvereins und wirkte als Mäzen. Seine besondere Liebe galt den japanischen Farbholzschnitten – er veröffentlichte im Jahr 1897 die erste deutschsprachige Publikation zu diesem Thema! Sein Hauptwerk „Die Kunst in Dresden vom Mittelalter bis zur Neuzeit“ konnte von Seidlitz nicht mehr vollenden. Durch seinen Tod erschienen lediglich vier Bände – die Beschreibung endet mit dem Jahr 1710. Das Werk wurde leider nicht durch die Fachgenossen weitergeführt.

(Fotos M. Kaden)