März 2024
Grabstätte Vogel auf dem Johannisfriedhof
Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte Vogel befindet sich an der Allee von der Feierhalle zum Andachtsplatz an der linken Seite. Sie ist im offiziellen Friedhofsplan unter der Nummer 95 verzeichnet.
Die Grabstätte wurde aus rotem, schwedischem Granit der Sorte Trånos, gearbeitet, die Statue aus Carrara-Marmor. Planung und Ausführung lagen beim Bildhauer C. A. Richter in Tolkewitz.
Christoph Heinrich Friedrich Vogel (* 31. Oktober 1844 in Herreth/Bayern; † 11. Juni 1911 in Dresden) war seit 1869 Dresdner Bürger. Von Beruf war er Kaufmann und trat 1870 als Teilhaber in die Firma seines Onkels Friedrich Johann Christoph Hartwig, der „Cacao-, Chocoladen-, Confecturen-, Marzipan- und Waffelfabriken Hartwig & Vogel“, ein. Das Firmengelände befand sich in der Rosenstraße 32. Filialen befanden sich am Altmarkt 24, in der Hauptstraße 13 und 26 sowie in Löbtau in der Hainsberger Straße 9. Es war ein großes Unternehmen. 1873 arbeiteten hier 150 Menschen, 1893 dann, nach der Expansion der Firma nach Bodenbach (Děčín), bereits 1200! Ab 1906 waren Hartwig und Vogel Hoflieferanten für das sächsische Königshaus. 1898 wurde er zum königlich-sächsischen Kommerzienrat ernannt und 1910 wurde ihm zusätzlich der Titel eines Geheimen Kommerzienrates verliehen. Das berühmteste, bis heute hergestellte Produkt der Firma ist der Tell-Apfel. Das Firmengelände wurde 1945 schwer beschädigt, die Firma 1948 enteignet und in Volkseigentum überführt. Sie überdauerte als VEB Süßwarenfabriken „Elbflorenz“ die DDR-Zeit. Nach der Abwicklung nach 1990 entstand auf dem ehemaligen Firmengelände das World Trade Center Dresden.
Foto M. Kaden