Mai 2017

Grabstätte Neubert auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Biographie

 

Die Grabstätte Neubert befindet sich im Quartier 1c gegenüber des markanten Grabmals in Tempelform an der Mauer zum Städtischen Urnenhain auf der zur Elbe hinlaufenden Seite.

 

Heinrich Moritz Neubert (* 26. Dezember 1809 in Ehrenfriedersdorf; † 26. August 1881 in Dresden) verbrachte seine Kindheit in seiner Geburtsstadt und ab 1822 in Dorfhain bei Klingenberg, wohin sein Vater, Pfarrer Christian Ehregott Neubert (1774–1842) versetzt wurde. Über seine schulische und berufliche Ausbildung ist nichts bekannt. Wahrscheinlich im Jahr 1836 heiratete er die vier Jahre jüngere Constanze Eleonore Kriegel. Der Ehe entstammen die Tochter Constanze Eleonore (geboren 1837) und der Sohn Karl Heinrich (geboren 1840). Neubert war als Advokat tätig. Von 1848 bis 1851 saß er in der Stadtverordnetenversammlung in Dresden. Seit dem 18. Januar 1851 gehörte er dem Dresdner Stadtrat an und begleitet von 1853 bis 1875 das Bürgermeisteramt. Er war Stellvertreter von Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm Pfotenhauer (1812–1877).

Im Jahr 1869 war er Mitbegründer des Vereins für die Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung.

Anlässlich des 300. Todestages des Reformators Phillip Melanchthons (1497–1560) veröffentlichte Neubert 1860 die Schrift „Melanchthon und die Stadt Dresden“ in der er bis dato unbekannte Briefe Melanchthons im Ratsarchiv ausfindig machte und editierte. Die Originale wurden im 2. Weltkrieg vernichtet und so ist es diesem Dresdner Bürgermeister zu verdanken, dass das Wissen über diese Dokumente erhalten blieb.

Weitere Schriften beschäftigten sich mit den alten Dresdner Elbbrücken (1857), das Portechaisenwesen in Dresden (1867), die Schützengesellschaften in Dresden (1872), die Geschichte der Sophienkirche (1881) und psotum veröffentlicht „Zur Entstehung der Dresdner Vorstädte“ (1889).

Die Stadt Dresden ehrte ihn mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde am 31. Oktober 1876. In der Johannstadt ist die Neubertstraße nach ihm benannt.

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(Fotos M. Kaden)