Mai 2019

Grabstätte Eberle auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

Die Wandgrabstätte des Volkswirts, Politikers und Sparkassenreformers Johann Christian Eberle befindet sich an der Allee, die zur Grabstätte der 3600 Opfer der Bombenangriffe auf Dresden vom 13.-15. Februar 1945 führt. Im offiziellen Friedhofsplan ist sie unter der Nummer 9 aufgeführt.

Johann Christian Eberle (* 3. Mai 1869 in Laumershain; † 7. Dezember 1937 in Dresden) legte sein Abitur in Speyer ab und studierte Rechts- und Staatswissenschaften sowie Philosophie und Volkswirtschaft in Heidelberg, München und Leipzig. Ab 1896 arbeitete er in der Stadtverwaltung Leipzigs und war unter anderem für die Sparkassenverwaltung zuständig. 1898 wurde Eberle Bürgermeister in Nossen und war auch dort, satzungsgemäß, für die Sparkasse zuständig. 1907 war er maßgeblich an der Gründung des Sächsischen Sparkassenverbandes beteiligt und forcierte ab 1908 die Gründung des Giroverbandes Sächsischer Gemeinden mit der Girozentrale in Dresden. Dies war der erste Giroverband deutscher Sparkassen überhaupt und wichtig für die Gründung der Sparkassen-Finanzgruppe. 1918 begründete er gemeinsam mit Mitstreitern die Deutsche Girozentrale (DGZ), deren Aufsichtsratsvorsitzender er wurde. Höhepunkt seines Lebenswerkes war 1924 die Gründung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Eberle gilt als die bedeutendste Persönlichkeit des deutschen Sparkassenwesens!

Eberle betätigte sich sein Leben lang politisch – von 1920 bis 1930 gehörte er als Abgeordneter dem Sächsischen Landtag an.

(Fotos M. Kaden)