Mai 2022

Grabstätte Gukassian auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: künstlerische Gestaltung

Die Grabstätte von Marjam Gukassian befindet sich an der Hauptallee zwischen Christus- und Ankertor. Im offiziellen Friedhofsplan ist sie unter Nr. 29 zu finden.

Marjam Gukassian (* 7. Juni 1875 in Schuscha – heute Shushi, Bergkarabach, † 9. September 1897 in Dresden) entstammte einer armenischen Kaufmannsfamilie. In den Adressbüchern Dresdens aus dieser Zeit ist der Name nicht nachweisbar. Die Friedhofsakten geben aber her, dass ihr Bruder, Abraham Gukassian, am 1. November 1897 das Nutzungsrecht an dieser Grabstätte erwarb. Er gab auch den Auftrag zur Errichtung des imposanten Wandgrabmals. Ausführend war die Tolkewitzer Firma Christian Göbel & Co (Nachfolger von W. Thume). Die Einfassung, das Lager der Gruftplatte und die Schrifttafeln wurden aus schwarzen schwedischen Mikrogabbro („Schwarzer Schwede“) geschaffen. Die Aufnahme der orientalisch anmutenden Bogen- und Säulengestaltung sowie das Kreuz, angelehnt an ein armenisches Lebenskreuz, als Bekrönung erinnern an die Heimat der hier Beigesetzten. Die Engel-Seelen-Gruppe wurde vom Dresdner Bildhauer Selmar Werner (1864-1953) geschaffen. Zur Ausführung wurde toskanischer Marmor der Sorte Carrara Statuario verwendet.

Die Grabstätte sucht in der deutschen Friedhofslandschaft ihresgleichen und konnte in den letzten Jahren restauriert werden.

Fotos Martin Kaden