„Metallführung“ über den Johannisfriedhof (September 2019)
„Ziergitter, Kreuze und Gruftabdeckungen“ Eine Führung zu Kunstschmiedearbeiten auf dem Johannisfriedhof mit Christian Mögel und Heiko Helm anlässlich des Tages des offenen Denkmals am 8. September 2019.

Passend zum Sommerfest des Jahres, welches wir dem Kunstschmied Max Großmann gewidmet hatten, führten Christian Mögel und Heiko Helm zu Zeugnissen der Metallkunst über den Friedhof. Ein Thema waren zum Beispiel die noch häufig anzutreffenden Galvanoplastiken der Firma WMF in Geislingen, die in verschiedenen Motiven und Größen bis etwa 1910 produziert wurden. Auch wenn es sich um „Massenware“ handelte, waren die Skulpturen nicht ganz billig – so kostete der Engel an der Grabstätte Escher, umgerechnet in die heutige Zeit, etwa 20 000 Euro! Wie schwierig sich die Restaurierung gestalten kann, erläuterte Heiko Helm anschaulich unter Verwendung von Originalteilen. So besteht das mit Eisen armierte Innenleben einer solchen Plastik aus Gips, welcher mit Kolophonium getränkt ist.

Christian Mögel machte auf Ziergitter an Grabstätten aufmerksam, die teilweise maschinell, aber auch in meisterlicher Handarbeit entstanden sind. Namen wie Max Großmann, Emil Kühnscherf oder auch Franz Hille aus Tolkewitz, einem Mitglied des Deutschen Werkbundes, fielen.

Beeindruckt waren unsere Gäste auch von den großen Leistungen und Anstrengungen, die vonnöten sind, um beispielsweise Gruftabdeckungen aus 1,5 mm dünnen Kupferblech zu treiben! Heiko Helm hatte verschiedene Werkzeuge aus seiner Werkstatt dabei und demonstrierte eindrücklich!
20 interessierte Gäste erlebten wieder eine materialkundliche Führung, die so nur hier in Dresden angeboten wird!
(Fotos M. Kaden)