Oktober 2022

Grabstätte Reißiger auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

Die Grabstätte von Carl Gottlieb Reißiger befindet sich im Quartier III M (im offiziellen Friedhofsplan Nr. 46).

Carl Gottlieb Reißiger (* 31. Januar 1798 in Belzig; † 7. November 1859 in Dresden) besuchte die Thomasschule in Leipzig. Sein musikalisches Talent wurde früh erkannt. Vom Vater erlernte er das Spiel auf der Violine und erhielt, unter anderen beim Thomaskantor Johann Gottfried Schicht (1753 – 1823) Klavierunterricht.

Ein Theologiestudium brach er zugunsten der Musik ab. Er wurde 2. Geiger und Bratscher im Leipziger Theaterorchester, dem heutigen Gewandhausorchester. Ein Stipendium der preußischen Regierung ermöglichte ihm einen Aufenthalt in Wien bei Antonio Salieri (1750 – 1825). Ab 1825 arbeitete er als Musiklehrer in Berlin und war Mitglied der Sing-Akademie Berlin unter Carl Friedrich Zelter (1758 – 1832). Im Jahr 1826 ging er nach Dresden. Hier wurde er Hofkapellmeister in der Nachfolgerschaft von Carl Maria von Weber (1786 – 1826). Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne.

Reißiger hinterließ ein umfangreiches Kompositionswerk – sein musikalischer Nachlass wird in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden. Die Reißiger-Gesellschaft, mit Sitz in Bad Belzig hat es sich zur Aufgabe gemacht, Reißiger und sein Werk in der heutigen Zeit bekannt zu machen. In Dresden-Johannstadt erinnert die Reißigerstraße an ihn.

Foto M. Kaden