Oktober 2023
Grabstätte Pierson auf dem Trinitatisfriedhof
Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte Pierson befindet sich im Quartier II E an der Ecke zu den Quartieren IIG, II H, II F.
Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Edgar Mansfield Pierson (* 14. März 1848 in Hamburg; † 15. Oktober 1919 in Dresden) stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Vater, Heinrich Hugo Pierson, war ein angesehener Komponist und seine Mutter, Karoline Leonhardt-Lyser, eine berühmte Klavierimprovisatrice. Pierson war als Verleger tätig. Sein Verlag bot Schriftstellern und Hobbyautoren die Möglichkeit, ihre Werke im Selbstkostenverlag zu veröffentlichen. Viele, später bekannt gewordene Autoren, brachten so ihre Erstlingswerke bei Pierson unter. Man spricht hier auch von einer „Gehschule“. Prominentes Beispiel ist der spätere Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse (1877 – 1962). Seine „Romantischen Lieder“ erschienen 1899 und kosteten 1,25 Mark. Andere Namen sind beispielsweiße Hermann Bahr (1863 – 1934), Max Dauthendey (1867 – 1918), Wilhelm von Polenz (1861 – 1903), Arthur Schnitzler (1862 – 1931) und Carl Sternheim (1878 – 1942). Bei sich einstellendem Erfolg wechselten die Autoren in der Regel den Verlag. Seinen größten Erfolg feierte der Verlag mit der Herausgabe des Buches „Die Waffen nieder“ der österreichischen Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843 – 1914). Zuerst erschienen im Jahr 1889 wurde 1901 bereits die 31. Auflage gedruckt!
Der Verlag wurde 1872 gegründet und befand sich in der Arnoldstraße, später in der Waisenhausstraße. Er existierte bis 1945.
Foto M. Kaden