September 2023

Grabstätte von Mangoldt auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit und künstlerische Gestaltung

Die Grabstätte der Familie von Mangoldt befindet sich im Quartier 3 H direkt an der Allee, die von der Kapelle zum Andachtsplatz führt.

Hans Hermann Friedrich von Mangoldt (* 27. August 1859 in Göttingen; † 22. März 1909 in Dresden) war Arzt und seit 1888 als niedergelassener Chirurg tätig. Er war leitender Oberarzt der chirurgischen Abteilung des Carolahauses und zeitweise Chirurg am Krankenhaus der Grauen Schwestern, dem heutigen St.-Joseph-Stift. Für seine Verdienste wurde er zum Königlich Sächsischen Hofrat ernannt.

Nach dem Tod von Mangoldts gab seine Frau die Gestaltung der Grabstätte bei Hermann Obrist (1862 – 1927) in München in Auftrag. Mit ihm war sie weitläufig verwandt. Obrist gilt als bedeutender Vertreter des Jugendstils, der seine künstlerische Ausbildung in Karlsruhe erhielt und längere Zeit in Paris und Florenz als Bildhauer tätig war. Das Grabmal wurde in München gefertigt und anschließend in Tolkewitz aufgebaut. Obrist verwendete Kehlheimer Kalkstein, sogenannten „Auerkalk“. Die dem Grabmal innewohnende Dynamik resultiert aus der geschickten Spielerei von glatten und rauen Flächen sowie von geraden und geschwungenen Linien. Die Grabstätte zählt zu den herausragenden Kunstwerken auf dem Johannisfriedhof.

 Foto M. Kaden