Oktober 2024
Grabstätte Schneider auf dem Trinitatisfriedhof
Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte von Johann Schneider befindet sich in der Abteilung 1 D. Im Plan „Caspar David Friedrich in seiner Dresdner Zeit ist sie unter der Nummer 26 verzeichnet.
Johann Schneider (* 28. Oktober 1798 in Neugersdorf, † 13. April 1864 in Dresden) erhielt seinen ersten Musikunterricht im Alter von fünf Jahren bei seinem Vater. Früh erlernte er das Posaunen-, Orgel- und Klavierspiel. Ihm wird nachgesagt, dass er sämtliche Orchesterinstrumente beherrschte! Bevor er sich ganz der Musik verschrieb, studierte er in Leipzig Jura. 1812 ging er als Organist an die Görlitzer Hauptkirche St. Peter und Paul. In Görlitz gründete er Gesangsvereine und beschäftigte sich mit Orgelbaukunde. Er war ein gefragter Sachverständiger auf diesem Gebiet. 1825 trat Schneider seinen Dienst als evangelischer Hoforganist an der Dresdner Sophienkirche an und leitete ab 1830 die Dreysig’sche Singakademie. Er war auch als Orgellehrer tätig und zu seinen Schülern zählten u. a. Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) und Robert Schumann (1810 – 1856). Das Wirken von Johan Schneider wurde schon zu Lebzeiten vielfach gewürdigt. So erhielt er 1861 anlässlich seines 50-jährigen Organistenjubiläums die Ehrendoktorwürde der Leipziger Universität und wurde mit dem Ritterkreuz der Albrechtsordens ausgezeichnet. Er war Ehrenmitglied in vielen Musikvereinen.
Er wurde schon zu Lebzeiten als Orgelkönig von Sachsen bezeichnet. Es wird berichtet, dass am Tag seiner Beisetzung auf dem Trinitatisfriedhof alle Dresdner Kirchen ihre Tore weit geöffnet hatten und aus ihnen Orgelmusik erklang.
Foto M. Kaden