Dezember 2024

Grabstätte Baring auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit

Die Grabstätte befindet sich im Quartier I A, unweit der Grabstätte von C. D. Friedrich.

Dorothea Gertrud Ursula Baring (* 18. Mai 1907 In Dresden, † 12. September 2002 in Dresden) war frühzeitig an Kunst interessiert, studierte u. a. Germanistik und absolvierte eine Ausbildung zur Krankengymnastin. Ihre erste Praxis befand sich in Güstrow. Dort lernte sie 1939 Ernst Barlachs Lebensgefährtin Marga Böhmer kennen Einige Arbeiten Barlachs und Bilder von Otto Gussmann bildeten den Grundstock ihrer privaten Kunstsammlung. Später kamen Werke der Dresdner Avantgarde der 50er und 60er Jahre sowie zeitgenössische Kunst der 90er Jahre hinzu.

Zurück in Dresden eröffnete sie 1946 eine eigene Praxis in der Oskarstraße 8. Sie nutzte diese Räumlichkeiten als Gesprächs- und Ausstellungsort insbesondere für Künstler, deren Gedanken und Werke nicht in den Rahmen der Kulturpolitik der DDR passten. Dazu gehörten zum Beispiel Albert Wigand, Joachim Heuer, Willy Wolff und Jürgen Seidel. Sie geriet ins Visier der Staatssicherheit und musste Anfang der 1960er Jahre ihre Galerie schließen.

Anlässlich ihres 90. Geburtstages im Jahre 1997 ehrte sie die Staatlichen Kunstsammlungen mit Sonderausstellung im Kupferstichkabinett.

Ursula Baring vermachte ihre Sammlung testamentarisch dem Stadtmuseum Dresden. Dabei handelt es sich um etwa rund 440 Einzelstücke, darunter 102 gerahmte Bilder und 16 Plastiken sowie Gemälde, Drucke und Zeichnungen der Zeit vor 1926 bis in die 90er Jahre. Ein Teil der Sammlung war leider durch Verkauf und Wohnungseinbrüche verloren gegangen.

Text H. Richter, Foto M. Kaden