März 2025
Grabstätte Mushake auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte befindet sich in der Abteilung 4 J, ganz in der Nähe der sogenannten Hauptallee.
DieSchwester und Lazarettleiterin Hildegard Mushacke wurde am 30.09.1873 in Döbeln geboren und starb am 26.02.1919 in Nikolajew/Krim Von ihrem Leben ist nicht allzu viel bekannt. Ihr selbstloses Handeln im Dienst für ihre Mitmenschen soll dennoch nicht unerwähnt bleiben.
Sie wohnte zuletzt in Dresden-Blasewitz auf der Forsthausstraße 5. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon Witwe. Ihr Mann, der Landgerichtsdirektor Dr. Jur. Hans Mushacke, fiel im 1. Weltkrieg am 25. Januar 1915 bei der Schlacht von Hurtebise-Ferme in Frankreich.
Auch sie war im 1. Weltkrieg als Schwester und Lazarettleiterin zunächst in Böhmen im Einsatz. Später meldete sie sich freiwillig zum Dienst im Preußischen Landwehr Feldlazarett Nr. 3 und übernahm die Pflege im Seuchenlazarett zu Nikolajew auf der Krim.
Dafür wurde sie mit dem kaiserlich-königlichen Ehrenzeichen 2. Klasse vom Roten Kreuz mit Kriegsdekoration in besonderer Weise geehrt.
Leider steckte sie sich an und starb mit 45 Jahren an Flecktyphus, auch Kriegspest, genannt. Diese Epidemie forderte zwischen 1918 und 1922 etwa zweieinhalb Millionen Tote in Russland.
Auf ihrem Grabstein steht: Sie starb als Schwester im Dienste des Vaterlandes im Seuchenlazarett zu Nikolajew in der Krim.
Text H. Richter, Foto M. Kaden