September 2025

Grabstätte Francke auf dem Johannisfriedhof

Auswahlkriterium: verwendetes Gesteinsmaterial

Die Grabstätte befindet sich im Quartier 4J an der Rückseite des Wirtschaftshofes.

Für die künstlerisch gestalte Wandgrabstätte kamen zwei Gesteinsarten zur Anwendung. Das Halbrelief im gotischen Bogen – eine Arbeit des Bildhauers Max Hermann Fritz (1873-1948) – stellt eine Allegorie für die Auferstehung dar. Sie und das darunter positionierte Inschriftenfeld wurde aus fossilführendem Kalkstein gefertigt. Landläufig wird die hier verwendete Kalksteinsorte aus dem fränkischen Raum fälschlich als „Muschelkalk“ bezeichnet. In der Tat kann man bei genauer Betrachtung Schalenreste von Muscheln erkennen. In der Geologie ist der „Muschelkalk“ aber ein Bestandteil der Triasformation. Gesteine der Epoche des Muschelkalks wurden vor etwa 245 bis 240 Millionen Jahren abgelagert.

Die Wand, die sich an den gotischen Bogen anschließt, besteht aus so genanntem Pläner. Pläner ist ein kalkhaltiger Quarzsandstein aus der Kreidezeit und wurde vor etwa 100 bis 90 Millionen Jahren im Kreidemeer sedimentiert. Er kommt im Dresdner Raum linkselbisch vor und wurde vor allem im 19. Jahrhundert zu Bauzwecken gewonnen. Der Name Pläner rührt von Plauen her – also ein Gestein, welches in der Umgebung von Dresden-Plauen vorkommt und dort auch tatsächlich abgebaut wurde.

Foto M. Kaden