August 2024
Grabstätte von Lüttichau auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Persönlichkeit
Die Grabstätte der Familie von Lüttichau befindet sich in der Abteilung III J an der Mauer zur Fiedlerstraße hin.
Beigesetzt wurde hier neben ihren Mann und zwei Kindern Ida von Lüttichau, geb. von Knobelsdorff (* 30. Mai 1798 in Sellin, Neumark – heute Zielin, Polen; † 1. Februar 1856 in Dresden). Sie genoss eine vielseitige Ausbildung in Philosophie, Malerei, Musik, Literatur und Fremdsprachen. 1818 heiratete sie Wolf Adolf August von Lüttichau (1786 – 1863), der 1824 als Generaldirektor des Königlich Sächsischen Hoftheaters zu Dresden ernannt wurde. 1830 zogen sie in das Palais Lüttichau (Zinzendorfstraße 11, 1945 zerstört) ein. Der Salon der Ida von Lüttichau war Treffpunkt der Geistesgrößen ihrer Zeit. Hier fanden sich unter anderem die Komponisten Felix Mendelsohn Bartholdy (1809 – 1847), Giacomo Meyerbeer (1791 – 1864) und Richard Wagner (1813 – 1883), der ihr seine Oper „Der Fliegende Holländer (1841) widmete, ein. Der Historiker Friedrich von Raumer (1781 – 1873) war Gast genauso wie die Schriftstellerin Adelheid Reinbold (1800 – 1839). Sie holte den Schriftsteller Ludwig Tieck (1773 – 1853) nach Dresden und setzte sich dafür ein, dass er Dramaturg am Hoftheater wurde. Eine innige Freundschaft verband sie mit Carl Gustav Carus (1789 – 1869). Ida von Lüttichau hat nie etwas veröffentlicht. Ihr schriftlicher Nachlass wird im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar aufbewahrt.
Foto M. Kaden