Februar 2025

Grabstätte Jehmlich auf dem Trinitatisfriedhof

Auswahlkriterium: Dresdner Firmengeschichte

Die Grabstätte befindet sich im Quartier I C, unweit der Grabstätte von Kurt Arnold Findeisen.

Die Orgel ist – so sagt man landläufig – die Königin der Musikinstrumente! Geschichtlich gesehen gibt es Orgeln seit der Antike. In den Bischofskirchen in Westeuropa sind sie seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Orgeln und Orgelmusiken sind aus dem heutigen kulturellen Leben nicht wegzudenken. Der Orgelbau hat auch in Sachsen eine lange Tradition – der bekannteste Orgelbauer hier ist sicherlich Gottfried Silbermann (1683 – 1753). Aber: Es gab und gibt in unserem Land viele hochkarätige Werkstätten, die die Kultur des Orgelbaus auf höchstem Niveau am Leben halten. Hierzu zählt die bereits 1808 gegründete Firma „Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH“. Sie gilt als weltweit älteste Orgelbaufirma in Familienhand und arbeitet in der sechsten Generation. Auf dem Trinitatisfriedhof sind der Mitbegründer, Johann Gotthold Jehmlich (* 16. November 1781; † 4. April 1861), sein Neffe, Carl Eduard Jehmlich (* 29. April 1824; † 7. Januar 1889) und sein Sohn, Julius Immanuel (*22. August 1826; † 6. März 1858) – alle Orgelbauer – beigesetzt. Bei der hier beigesetzten Henriette Jehmlich, geb. Pflugbeil (* 2. Juni 1825; † 9. Mai 1897) handelt es sich um die Ehefrau von Carl Eduard. Weitere Familiengräber gibt es auf dem Dresdner St.-Pauli-Friedhof.

Jehmlich-Orgeln gibt es außer in Deutschland in Tschechien, Polen, Bulgarien, Ungarn, Japan und in den USA. Äußerst geschätzt werden sie in Norwegen – dort baute man ab 1972 45 (!) Instrumente. Neben dem Neubau von Orgeln wird besonders auch auf die Instanthaltung und Restaurierung Wert gelegt.

Foto M. Kaden